Keti Chukhrov

Undead (2022)

In Kriegsgebieten und an Schauplätzen eingefrorener Konflikte entsteht eine Kluft zwischen denen, die weggehen, und denen, die bleiben. Keti Chukhrovs poetischer Film handelt von der abtrünnigen Republik Abchasien, einem Ergebnis des Georgisch-Abchasischen Krieges von 1992 bis 1993, in dem Russland die Separatisten unterstützte. Mit Russlands Blitzkrieg gegen Georgien wurde der unabhängige Status der nicht anerkannten Region 2008 weiter gefestigt.

Die Hauptfigur des Films ist eine junge Künstlerin, die schon vor Jahren aus ihrer Heimatstadt geflohen ist und nun zurückkehrt, um im Auftrag einer westlichen Institution einen Film über Überlebensstrategien zu drehen. Die Stadt ist verwüstet und ihre Bewohner:innen sind mittellos. Was bleibt, ist eine Fülle von leerem Raum und leerer Zeit. Es kommt zu Missverständnissen und inneren Konflikten zwischen der Perspektive der westlichen Künstlerin und der von jenen, die sie zurückgelassen hat.

Keti Chukhrov (1970, Georgien) ist Kunsttheoretikerin, Philosophin, Dramatikerin und Dichterin. Ihr neuestes Buch Practicing the Good: Desire and Boredom in Soviet Socialism (2020) befasst sich mit den Auswirkungen der sozialistischen politischen Ökonomie auf die Episteme des historischen Sozialismus. Ihre Arbeit als Dramatikerin umfasst Poesie, Drama, Performance, Musik und Video. Chukhrovs Filme Love-machines (2013) und Communion (2016), die nach ihren dramatischen Gedichten entstanden, wurden auf der Bergen Assembly (2013), bei Specters of Communism (James Gallery, New York, 2015) und auf der Ljubljana Triennial U3 (2016) gezeigt. Ihr Stück Global Congress of Post-Prostitution wurde beim steirischen herbst ’19 uraufgeführt.

HD-Video, Stereoton, 35′

Russisch mit englischen Untertiteln


Kamera: Alexei Shemiatovsky
Herstellungsleitung: Mikhail Sedov
Mit Evgeny Kapustin, Keti Chukhrov, Yuri Vasiliev, Sergey Epishev, Laran, Olga Shirokostup und Sirbey Sangulia


In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ’22