Boris Charmatz [terrain]

​Noli me tangere: A Happening for Herz-Jesu (2022)
Dauerperformance

Noli me tangere, „berühre mich nicht“, soll Jesus nach seiner Auferstehung zu Maria Magdalena gesagt haben, aber es könnte auch für uns alle gelten in diesen selbstisolierten und einsamen Zeiten. In seiner neuen Performance für den steirischen herbst tritt Boris Charmatz in einen Dialog mit der phantasmatischen neugotischen Architektur und dem mystischen Hintergrund der Herz-Jesu-Kirche, um den Begriff ekklēsía (Griechisch für „Versammlung“) zu untersuchen.

In einem choreografischen Experiment, das er den T­änzer:innen vorschlägt, nutzt Charmatz den physischen Raum der Kirche, um zu erörtern, wie die menschliche Architektur einer Versammlung heute aussehen würde und wie sie die Vorstellung von der Kirche, wie wir sie kennen, erschüttern könnte. Charmatz stellt Körper in Kontakt, in einer Choreografie, die auf Punk-Energie, extrem schnellen Bewegungen und lang gezogenen Stimmen aufbaut, im Dialog mit den performativen Prinzipien der Wiederholung und Vibration von Orgelkompositionen und Glocken.

Boris Charmatz (1973, Chambéry, Frankreich) ist Tänzer und Choreograf sowie Leiter von [terrain] und ab August 2022 vom Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. Er baut ein gemeinsames künstlerisches Projekt zwischen Frankreich und Deutschland auf. [terrain] wird vom Ministerium für Kultur - DRAC Hauts-de-France und der Region Hauts-de-France unterstützt. Im Rahmen seiner Präsenz in der Region Hauts-de-France arbeitet [terrain] mit der Opéra de Lille, der phénix scène nationale in Valenciennes – Pôle européen de création und der Maison de la Culture d'Amiens – Pôle européen de création et de production zusammen. Boris Charmatz ist von 2018 bis 2022 assoziierter Künstler von Charleroi danse.

24.9., 25.9., 14:00–17:00

(Nacheinlass jederzeit möglich)

Herz-Jesu-Kirche
Sparbersbachgasse 58
8010 Graz

Eintritt frei (begrenzte Kapazität)

25.9.: Aufgrund der Wetterbedingungen wurde das Projekt adaptiert und findet ausschließlich im Inneren der Kirche statt (14-16h).

Vermittlungsangebot
Im Anschluss an die Vorstellung von 24.9.
Drink and Overthink
In englischer Sprache
Mit Boris Charmatz und
Ekaterina Degot
herbstbar im Feinkost Mild
Kostenfrei im Rahmen der Vorstellung


Interpretation: Laura Bachman, Régis Badel, Boris Charmatz, Guilhem Chatir, Tatiana Julien, Georges Labbat, Noémie Langevin, Johanna Elisa Lemke, Bruno Senune, and Solène Wachter

Konzept und Choreografie: Boris Charmatz
Assistenz Choreografie: Magali Caillet Gajan
Licht: Yves Godin
Orgel: Hampus Lindwall
Ton: Olivier Renouf
Kostüme: Florence Samain
Stimmarbeit: Dalila Khatir
Inspizient: François Aubry
Lichttechnik: Fabrice Le Fur
Toningenieur: Perig Menez
Stellvertretende Leitung [terrain]: Hélène Joly
Leitung Produktionen: Martina Hochmuth, Lucas Chardon
Produktionsmanagement: Jessica Crasnier, Briac Geffrault
Musik: Arrangements, Glocken: Olivier Renouf; Improvisation, Orgel: Hampus Lindwall; Stefan Fraunberger, “Elegie,” Quellgeister#3 Bussd (2019), © Morphine Records; Phill Niblock, Unmounted / Muted Noun, for organ AND 4 pre-recorded tracks, im Auftrag von Festival Musica Strasbourg für Hampus Lindwall (2019); Hampus Lindwall, Ite Missa Est (2022); Ludwig van Beethoven, Klaviersonate Nr. 32 in c-Moll, op. 111, II. Arietta. Adagio, freie Interpretation eines Auszugs aus dem zweiten Satz
Text inspiriert von: John Donne, „Meditation XVII: For Whom the Bell Tolls“ (1623); Peaches „Fuck the Pain Away“ (2000)

Mit Dank an: Ashley Chen, Sofia Dias, Angela Diaz Quintela, João dos Santos Martins, Henrique Furtado, Simon Le Borgne, Anaísa Lopes aka Piny, Vítor Roriz, Lewis Seivwright, Catherine Wood


In Auftrag gegeben von steirischer herbst ’22
Produziert von steirischer herbst ’22 und [terrain]

Unterstützt von Culturgest – Fundação Caixa Geral de Depósitos (Saison Frankreich – Portugal 2022), Creative-Europe-Programm „Create to Connect -> Create to Impact“, Lafayette Anticipations – Fondation d’entreprise Galeries Lafayette im Rahmen des Programms „Atelier en résidence“ und der Église du Saint-Esprit, Paris