Assaf Gruber

Never Come Back (2022)

Museumsdepots sind Orte, an denen Dinge außer Sichtweite aufbewahrt werden, aber auch vor allzu schematischen historischen Urteilen geschützt sind. In seinem neuen Film setzt Assaf Gruber seine Erkundung der Backstage-Bereiche von Kunstinstitutionen fort und widmet sich den Beständen der Neuen Galerie Graz.

Im käfigartigen Raum des Depots sehen wir einen nackten Musiker, der intensiv an einer Komposition arbeitet. Er ist inspiriert von Künstler:innen, deren Vergangenheit in einer Grauzone zwischen modernistischen Bestreben und einer Begeisterung für den Nationalsozialismus angesiedelt ist und deren Werke eine Vorliebe für das Exotische mit Lokalpatriotismus, religiöser Inbrunst und Erotik verbinden.

Unser geheimnisvoller Protagonist spielt zaghaft eine bekannte Melodie. Es ist ein Lied, das viele von uns von Tanzflächen in ganz Europa kennen – aber wie viele von uns haben sich jemals die Mühe gemacht, auf den bemerkenswert rassistischen und imperialistischen Text zu hören?

Assaf Gruber (1980, Jerusalem, Israel) ist ein Bildhauer und Filmemacher. Seine Praxis konzentriert sich auf die dynamische Beziehung zwischen Individuen und künstlerischen Institutionen, die er in zusammenhängenden narrativen Filmen, grafischen Arbeiten und Skulpturen erforscht. Er hatte Einzelausstellungen unter anderem in der Berlinischen Galerie / Museum für Moderne Kunst (2018) und im Ujazdowski Castle Centre for Contemporary Art, Warschau (2018). Seine Filme wurden auf dem Internationalen Filmfestival Marseille (2022) und den Internationalen Filmfestspielen Berlin (2016) gezeigt. Derzeit ist er Stipendiat 2022/23 des Berliner Förderprogramms Künstlerische Forschung.

HD-Video, Stereoton, 16′54″

Buch und Regie: Assaf Gruber
Schauspieler und Musiker: Rudi Katholnig
Herstellungsleiter: Eyal Vexler
Kamera: Simon Veroneg
Schnitt: Janina Herhoffer und Assaf Gruber


In Auftrag gegeben von steirischer herbst ’22

Produziert von steirischer herbst ’22, Assaf Gruber und Eyal Vexler

Mit großzügiger Unterstützung von Artis und vom Institut für Auslandsbeziehungen